Vor nicht allzu
langer Zeit trank ich über den Tag verteilt alles außer Wasser. Zu meinem
täglichen Ritual gehörte direkt nach dem Aufstehen der heilige und geliebte
Latte Macciato und zwar in meiner Lieblingstasse. Nicht, dass ich die Wirkung
des Kaffees früh am Morgen so sehr zu schätzen wusste, es war mehr eine
willkommene Routine. Später über den Tag verteilt, folgten dem ersten noch 1-2
weitere Cappuccini. Wahlweise ging ich dann ab und an zu den diversen Teesorten
& Säften über. Nach dem Mittagsessen bzw. mit dem Nachmittagstief ist meine
Entscheidung obligatorisch auf den himmlischen Espresso gefallen. Ohne diesen
würde ich die zweite Tageshälfte, dachte ich zumindest, nicht überleben. Ich
war der festen Überzeugung, dass ich mit 2-2,5 Liter Flüssigkeit am Tag
ziemlich weit vorne sei.
Geschmack ist
das eine, die Wirkungsprinzipien das andere und so nahm ich die ersten Zeichen
der klassischen Dehydration wahr. Zuerst spürte ich leichte Kopfschmerzen,
trockene Lippen und ein unangenehmes Schweregefühl. Ich bin eine sehr aktive
Person, die viel Energie braucht und viel verbraucht, um das Tagespensum zu
bewerkstelligen.
Biologie war
nicht mein Hauptfach in der Schule, ich erinnerte mich dennoch an die Tatsache,
dass der menschliche Körper bis zu 70% aus Wasser besteht. Der genaue
Wasseranteil des Körpers hängt von einer Reihe von Faktoren ab, zu denen
Geschlecht, Lebensalter, Körpermaße und der Körperfettanteil gehören. Es steht daher
außer Frage, dass wir Wasser mit seiner Struktur und Leitfähigkeit für die
Funktionalität brauchen. Vor allem jedoch spielt die Neutralität des Wassers
eine herausragende Rolle im Körper.
Kaffee, Tee und
viele Lifestyle-Softgetränke können das neutrale Wasser nicht ersetzen.
Industriell hergestellte Getränke enthalten zwar Wasser, darüber hinaus auch
Koffein, Zucker, künstliche Süßstoffe und chemische Zusätze, die auf den Körper
eine stark entwässernde Wirkung ausüben. Darüber hinaus kann das in diesen
Getränken enthaltene Wasser weder Nährstoffe transportieren, noch Schadstoffe
aus dem Körper leiten. Koffein erzeugt Stress im Körper, zuckerhaltige Getränke
erhöhen drastisch den Blutzuckerspiegel. Ich wusste nicht, dass der Körper
Wasser aus seinen Zellen aufwenden muss, um Koffein aus dem Körper zu entfernen.
Das führt zu zellularer Dehydratation und einer kurzfristigen Blutverdünnung.
Für jede Tasse
Kaffee, die wir trinken, muss der Körper bis zu 3 Gläser Wasser bereitstellen,
um das Toxin Koffein wieder ausscheiden zu können. Langsam wurde mir klar, dass
meine Getränke-Bilanz tief im roten Bereich liegen muss. Mein Lebensstil mit
dem regelmäßigen Konsum derartiger Getränke führte unweigerlich zur
Dehydratation des Körpers.
Wie
steht es um Euch und Eure tägliche „Trinkkultur“? Bevorzugt Ihr Softdrinks, den
leckeren Kaffee in allen Variationen, bevor Ihr zu Wasser greift? Vergesst Ihr
manchmal mehrere Stunden zu trinken? Ich möchte Euch nahelegen, dass es sich lohnt,
sich selbst zu beobachten und eine individuelle Kausalität herauszufinden.
Störungen im
Wasserhaushalt des Körpers erzeugen vielfältige Signale und weisen damit auf
Systemstörungen hin, wie z.B.:
| I Beeinträchtigung der Zellenaktivität im
Körper
| I Unfähigkeit des Körpers sich von den
Abfall- und Giftstoffen zu befreien
| I Herzerkrankungen, Fettleibigkeit,
Verdauungsstörungen, Verstopfung,
I Bluthochdruck, Müdigkeit, Niereninsuffizienz,
I Wasseransammlungen in den Beinen, Füßen, Armen und/oder im Gesicht,
I Verengung
der Blutgefäße durch Wassermangel.
Ich
habe meine Gewohnheiten mit der Zeit langsam umgestellt. Wie, fragt Ihr? Ich
habe die Prinzipien und die Wirkungsweisen verstanden und aktiv angewendet. Es
war und ist mir wichtig, selbst zu entscheiden, was ich trinke und nicht dem
Getränk in greifbarer Nähe diese essentielle Entscheidung zu überlassen. Die
gute Nachricht lautet: auch Du kannst es lernen schlau zu trinken. Ich meine
damit, die Art der Flüssigkeit smart zu wählen, die gesundheitszuträglichen
Kombinationen zu beachten, den zeitlichen Aspekt und vor allem die Wirkung auf
Deinen Körper zu verstehen. Schließlich tun wir alles, was wir tun, um uns
wohlzufühlen. Wie steht es um Dein Wohlbefinden?
- Hilfe
zur Selbsthilfe -
Hier
ist eine hilfreiche Selbstdiagnosemöglichkeit
für Dich, um den aktuellen Zustand zu ermitteln: drücke und schiebe mit dem
Finger die Haut an Deinem Unterarm zur Seite. Die Haut sollte sofort in die
ursprüngliche Position zurückkehren und die helle Verfärbung sollte unmittelbar
wieder die normale Hautfarbe annehmen. Ist dies nicht der Fall, so deutet dies
auf Dehydrierung (Wassermangel) hin.
Für
mich war das tägliche
Wasserpensum zu erreichen an sich kinderleicht. Ich trinke in kleinen Mengen
über den Tag verteilt reines, mineralarmes oder einfach abgekochtes Wasser.
Damit versorge ich jede einzelne Körperzelle mit notwendiger Flüssigkeit und
strotze voller Energie. Es dauerte eine Weile, bis ich das Wasser angefangen
habe zu mögen. Eine „Durststrecke“ kenne ich nicht und wenn doch, kenne ich den
perfekten „Durstlöscher“.
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