LASS UNS EINE TASCHE DRAUS
MACHEN
Mein Faible obliegt den Taschen, vor allem den Handgemachten.
Ich war sehr glücklich Babette Beckmann auf einem Women Business Event in
Düsseldorf kennengelernt zu haben. Sie stand mitten zwischen ihren
handgefertigten ausgewählten Unikaten und ihre Augen strahlten. Die Designerin
kam mir dadurch sehr sympathisch, Ruhe ausstrahlend und noch etwas wie
„geerdet“ vor. Sie
war da, ließ jedoch ihre Geschichte durch ihre Werke für sich mal laut mal
leise erzählen.
Knapp 20 Jahre in der Modebranche als Modellmacherin für
Damenoberbekleidung, war sie schon immer von schönen Stoffen fasziniert. Sie
ist es gewohnt, den Entwurf, die Produktion und Qualitätskontrolle, alles aus
einer Hand anzubieten. So ist es bis heute geblieben, auch wenn die Designerin
seit 2011 ihre Begabung ausschließlich den Taschen und den Accessoires widmet.
Aus dem Running Gag ihrer Kollegen „Babette würde wieder eine
Tasche daraus machen wollen“ wurde ein Traum, der vor 6 Jahren in Erfüllung
ging. Ihre Vorliebe für prägnante Stoffe, Flock-Prints mit warmen Samt-Tönen
& derbes Leder bringt
sie zusammen und entwickelte ihr erstes Produkt,
welches sich von den üblichen “Stoffbeuteln” absetzen und abheben sollte: durch
Form, Design und Material.
Mein Auge wandert/streift von den hochwertigen, mit bunten
Pailletten bestickten Mustern, zu teilweise sehr strapazierfähigen Stoffen.
Frau Beckmann liebt offensichtlich den funktionellen Bruch und verziert jede ihrer
Taschen mit robustem Naturleder. Ein Bruch, der hervorragend für ihre Kundinnen
funktioniert und der die Taschen spannend und vielseitig macht.
Ich verliebe mich auf der Stelle in einen Klassiker. Der Karo-Style ist aus der Mode seit Jahrzehnten nicht wegzudenken und begleitete mich bisher eher auf meinem Burberry Trenchcoat. Nun, wenn die Handarbeit und die damit verbundene Qualität auf eine Tasche treffen, bin ich dagegen auch machtlos. Und es ist wieder dieser Bruch, der mich so fasziniert an ihren Einzelstücken. Zwei robuste Griffe treffen auf einen feinen karierten Stoff und zaubern aus dem Nichts die schmiegsame Silhouette einer Shopper-Tasche. Sie ist geräumig, unglaublich leicht und dennoch sprechen die Lederträger ein Versprechen aus: Wie viel auch immer ich diesmal in die Tasche hineinpacke, alles wird reinpassen und darf mit.
Ich besuche die
Schöpferin in ihrem Atelier, um etwas mehr über die Tasche zu erfahren. Das
Atelier des Labels Babette Beckmann ist seit 2012 auf dem Gelände der schönen
alten Liesegang-Fabrik im Trendviertel Düsseldorf-Unterbilk ansässig, wo
ehemals Projektoren jeglicher Art entwickelt und produziert wurden. Hier fertigt
sie ihre ausgefallenen Taschenmodelle umgeben von Künstlern, Handwerkern,
Fotografen, Designern und Architekten. In dieser kreativ geprägten Umgebung und
Nachbarschaft kann sie ihren Visionen und Ideen freien Raum geben. Die
Stoffballen liegen griffbereit und der große Tisch lädt ununterbrochen ein, auf
seiner rauen Oberfläche Taschenmuster und Kombinationen entstehen zu lassen.
Manchmal werden aus Ideen immer noch große Überraschungen - auch für die
erfahrene Schneiderin.
Sie experimentiert
sehr gerne, bleibt sich jedoch seit Jahren in Sachen Kreativität, Market Nische
und Nachhaltigkeit treu. Das Leder beispielsweise ist rein
pflanzlich/vegetabil gegerbt und stammt ausschließlich von Nutztieren aus
Deutschland. Sie wird beliefert von einer Gerberei, mit der sie seit Jahren
zusammenarbeitet - keine unnötigen Züchtungen, nur kurze Produktions- und
Lieferwege.
Zwischen 8 und 12
Stunden lang reihen sich die Einzelschritte aneinander, um ein
Taschen-Einzelstück zu ergeben. Sie designt maximal 2-3 Unikate pro
Modell. Es entstehen limitierte Kleinserien, auf die Frau bis zu 21 Tagen
warten wird. Gerne entwickelt sie das ganz individuelle ‘Lieblingsstück’
passend zu einem bestimmten Outfit oder Anlass einer Kundin.
Es lohnt sich also,
auf der Suche nach der passenden und natürlich immer der letzten Tasche Frau
Beckmann in ihrem Atelier für ein Pläuschchen zu besuchen. Ich bin jedoch der
festen Überzeugung, dass wir auch bei ihr nicht unsere letzte Tasche finden
werden. Eher im Gegenteil, verlieben wir uns mehr und mehr und wieder aufs
Neue. Vielleicht in den bunten Streifen, welcher auf ihrem Arbeitstisch lag,
als ich sie besucht habe.
Hallo meine Liebe,
AntwortenLöschenwow - so ein schöner Post. Ja, ich bin auch ein absoluter Taschenmensch. Ich kann dich absolut Verstehen, die Tasche ist echt der Wahnsinn.
Ich finde Handgemachte Sachen immer viel besser, man hat seine eigene kleine Tasche, die nicht jedermann besitzt!
Liebe Grüße
Julia
www.aboutjulia.de