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Bevor das
zweite 2,5 h-Treatment (Generalmassage, Dhanyamla Dhara, Nasyam, Tharpanam)
beginnt, serviert mir Thankam (meine Therapeutin) wieder ein Glas Ghee. Sie ist
zierlich, ca. 30 cm kleiner als ich und strahlt mich jedes Mal an, wenn wir uns
sehen. Die Generalmassage ist eine angenehme Ganzkörpermassage mit Kräuterölen,
die mit den Händen vorgenommen wird. Sie findet im Sitzen statt und hilft den
Körper zu kräftigen und die Blutzirkulation zu verbessern. Anschließend folgt
eine der seltenen und speziellen Behandlungen in Kerala. Bei der Dhanyamla
Dhara Behandlung werden warme Kräuteröle kontinuierlich von 2 Therapeutinnen
synchron in einem bestimmten Rhythmus auf den ganzen Körper aufgetragen. Das
Ölbad wird auf einem speziellen Massagetisch verabreicht, der aus einem
einzigen Stück des Strychnos
nux-vomica Baumes entstanden ist. Etwas verdutzt genieße ich die anfangs
befremdliche Zeremonie, schon bald jedoch genieße ich die monotonen
Wiederholungen und horche in mich hinein. Voller Impressionen tausche ich
abends am großen Tisch beim Dinner die Eindrücke des Tages mit anderen Gästen
aus. Unter relaxen verstehen hier fast alle am Strand liegen und Bücher lesen. Ich
habe 7 Bücher mit und werde es nicht schaffen auch nur eins davon zu lesen.
- Tag
2: Pranayama & Chakra Meditation -
Den berühmten "Gang runter zu
schalten" oder womöglich zu faulenzen gehört bekanntlich nicht zu meinen
Stärken. Ein wenig widerwillig bestelle ich jedoch den Wake-Up Call für 6:45
mit dem festen Vorsatz um 7:00 an der Yoga Breathing Class teilzunehmen. Es
musste eine Gedankenübertragung im Spiel sein, denn ich wache von alleine erst
um 8:30 auf. Die Inder meinten es anscheinend einfach nur gut mit mir.
Es ist atemberaubend morgens am
Frühstückstisch zu sitzen und das Meeresschauspiel zu beobachten. Im Open Air
Restaurant trifft sich die Ayurveda Community und lernt sich bei jedem
Mahl besser kennen.
Viele Nationalitäten wie D, CH, USA, SP, N, FR, PL sind vertreten und trotzdem
ist die Gruppe homogen, denn alle verstehen, warum sie hier sind. Die
High-Heels Fraktion aus der Schweiz, die wahrscheinlich Flip-Flops und
Ballerinas einen ewigen Kampf geschworen hat, finde ich ebenfalls irgendwie
sympathisch. Schließlich konnte ich mich bisher ebenso wenig von meiner Louis Karton
Brille trennen.
Mein zweites Treatment fängt erst um 14
Uhr an, ich beschließe also, selbstverständlich "relaxt", die
Umgebung zu erkunden. Kerala State ist ein ausgesprochen grüner Landstrich mit
zahllosen Kokospalmen, Reisfeldern, Plantagen, Seen und Flüssen. Und einem
scheinbar endlosen Strand von 600 Kilometern Länge. Mein Spaziergang am Strand
entpuppt sich als abenteuerlich. Die Wellen sind bestimmt 2,5 m hoch, die
Strömung sehr kraftvoll, daher darf ich eher plantschen als schwimmen gehen.
Wenn es um die Sicherheit der Gäste geht, lässt der Lifeguard nicht mit sich
handeln. Umso mehr "vom Handeln" verstehen allerdings die Früchte-
und original Pashmina Shawl-Verkäufer, die meine Geduld & Diplomatie auf
die Probe stellen.
Das
Ressort grenzt unmittelbar an eins der typischen Fisherman´s Villages. Ich
schaue fasziniert den bunten, mit Fangbeute gefüllten Fischerbooten und den
müden Fischern zu. Für die local people war es bisher ein sehr harter Tag mit
eher schwacher Belohnung. Ich werde diese für mich spannende Welt, die so
greifbar nah ist, täglich mehrmals betreten. Mir wird rasch klar, wie die zwei
unterschiedlichen Welten besonders hier aufeinanderprallen.
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