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- Tag
7: Schlechtes Karma, gutes Karma -
Bereits beim Aufstehen entscheiden wir
uns, angeblich durch Gedanken gesteuert, wie unser Tag verlaufen wird. Ich
liege wach, warte dennoch bis mein Wake-Up Boy an die Tür klopft um mich zu
wecken. So sind die Spielregeln, also warte ich und verpasse leider die
magische 7:00. Der Schichtwechsel hat mich vergessen! Während ich um 7:15 an
der Rezeption ausbreche wie ein Vulkan, nimmt die heutige Breathing Class
Meditation ohne mich ihren üblichen Lauf. Nichts kann meine Wut und meinen Zorn
bändigen, ich beschließe also an den Strand zu gehen und mich selbst durch eine
Yoga-Lesson zu erden.
Ich sitze im halb perfekten Lotussitz am Strand, schließe
die Augen und als ich sie wieder öffne, starren mich die ersten Pashmina Shawl
Händler neugierig und auch ein wenig mitleidig an. So funktioniert es natürlich
auch keinen Meter, also stehe ich enttäuscht wieder auf und gehe weiter
spazieren. Die ersten Sonnenstrahlen helfen mir ein wenig mich zu beruhigen,
gut gelaunt bin ich aber keineswegs. Ich habe meine Treatments mittlerweile auf
8:00 morgens umgestellt und das ultra freundliche Lächeln von Thankam (meine
Therapeutin) steigert ein wenig mein Wohlbefinden. Heute erwartet mich das
gleiche Package, bestehend aus der Generalmassage, Dhanyamla Dhara, Nasyam,
Snehapanam, Tharpanam und Ela kizhi.
Ich freue mich auf die bevorstehenden 2,5h
Ruhe und Entspannung. Meinen Frieden finde ich aber im Treatment Raum nicht
ganz. Normalerweise herrscht bei den Behandlungen absolute Stille. Heute wird
diese durch "Lärm" u.a. leise Gespräche der Masseurinnen, von weitem
hörbare Autogeräusche und die spürbare Hitze des Tages gestört. Den blöden Vormittag
krönt meine kaputte Louis Karton Brille, die mir beim Anziehen nach dem
Treatment runterfällt. Ich bin richtig genervt, sauer und frage mich, wozu
diese Lektion gut ist. In Gedanken versunken fange ich an den Vormittag zu
reflektieren und über die ayurvedische Philosophie in diesem Kontext
nachzudenken. Ein langes Leben in vollständiger Gesundheit - das ist es doch,
wonach wir alle streben. Ayurveda soll laut Definition die Widerstandskraft des
Körpers gegen den täglichen Stress stärken.
Das hat ja heute super geklappt.
Seine optimale Wirkung entfaltet Ayurveda angeblich in Kombination mit Yoga und
Meditation, aber diese fand heute Morgen nicht statt. Ich konnte mich also kurz
nach Sonnenaufgang (6:20) bei den Yogaübungen, die ich verpasst habe, der
"lebenspendenden Kraft der Sonne" nicht öffnen. Logisch und einigermaßen
nachvollziehbar, aber glaubhaft? Fakt ist, dass mein Gleichgewicht aus der
Balance geraten ist und durch dadurch entstandene negative Gedanken verstärkte
sich spiralförmig mein Unwohlsein. Das Sonnenbrillen-Ereignis hat mich
gezwungen, die Mauer meiner Oase nach 6 Tagen endlich zu verlassen. Ich habe
mein Selbstgespräch beendet und setze den ersten Schritt aus dem Ressort
heraus, um einen Optiker zu finden. Auf der Hauptstraße finde ich tatsächlich
einen und erwerbe für 1.000 R.S (ca. 14,70€) neue schicke No Name Ware, die
ihren Zweck bis zum Abflug erfüllen wird.
Auf dem Rückweg habe ich meine
"Mücke“, aus der ein „Riesen Elefant" geworden ist, einfach verloren.
Happy steuere ich die Dining Hall für ein healthy Lunch an. Um 15:30 gehe ich
zum Intermediate Yoga und bin die einzige in der Yoga Hall 2. Im
Einzel-Coaching erhalte ich wertvolle Tipps und Empfehlungen für meinen immer
noch nicht perfekten Schneidersitz. Wir üben den Sonnengruß, die Kobra-Haltung
und weitere mir aus Deutschland bekannte Yoga Stellungen. Im Gegensatz zu den
deutschen Lehrern üben sich die indischen Kollegen nicht in Perfektion. Die
Drei-Dimensionalität des Herzens, Körpers und der Seele soll dabei im Einklang
sein, d.h. übersetzt, es soll sich vor allem gut anfühlen ;-).
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